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Zirkel eignen sich besonders, um zu überprüfen, wie
gut gebogene Linien geritten werden können. Ich
nutze die zwei Zirkel bei A und C und den Mittelzirkel. Die Zirkel bei A und C haben an drei Seiten die
Bande zur besseren Orientierung. Der Mittelzirkel
wird zum Schluss geritten, dabei gibt es praktisch
kei ne Banden anlehnung mehr. Um sich an das
Reiten von exakten Zirkeln zu gewöhnen, stelle ich
jeweils drei Pylone an den Zirkelpunkten sowie A
beziehungsweise C sowie am X-Punkt in Richtung
Bahnmitte auf. So wird jeweils auf dem Hufschlag
ein Zirkel geritten, einer auf dem zweiten Hufschlag
und einer auf dem dritten Hufschlag. Nach Belieben
können noch mehr Pylone aufgestellt werden. Je
weniger Zügeleinwirkung ich für einen schönen, das
heißt exakten, runden Zirkel brauche, umso näher
komme ich an die Idealvorstellung im Western reiten heran: Mit ganz wenig Hilfen fein reiten. Das
Zauberwort heißt auch hier: Geduld!
Eine weitere gute Übung ist das Umreiten von
Pylonen, die in einer Reihe auf der Mittellinie aufgestellt
werden. Hier verlange ich erst das Durchreiten
in flachen Bögen, also noch sehr nahe an den Pylonen, dann werden die Bögen runder ausgeritten, also
weiter weg von den Pylonen, und dann lasse ich
Volten um die Pylonen reiten. Pferde lernen durch
Wiederholung, so kann es passieren, dass sie die
Übungen auswendig lernen. Durch die Volten muss
der Reiter sich noch mehr anstrengen, »linientreu«
zu bleiben, und die Pferde beginnen nicht, die Bahnfiguren automatisch abzuspulen. Grund sätz lich gilt
im Training immer: »Abwechslung ist für beide gut!«
Ist der Reiter noch ungeübt, kann er hinter einem
erfahrenen Reiter her reiten, so lernt er die richtige
Linienführung. Wichtig ist dabei, dass der erfahrene
Reiter das ideale Tempo für den ihm folgenden
Reiter hält.
Eine andere Übung zur Kontrolle der Linienführung
wäre die, dass der Schüler frei auf einem Zirkel reitet
und das Ende einer Longe in die Hand bekommt.
Das zweite Ende der Longe halte ich in der Hand,
während ich in der Mitte des Zirkels stehe. Schleift
die Longe am Boden, ist der Zirkel zu klein, zieht sie
die Reiterhand zur Zirkelmitte, ist der Zirkel zu groß.
Auf keinen Fall die Longe am Sattel oder Reiter anbinden, das kann gefährlich werden!
Die nächste Übung nenne ich »Schneckennudeln
reiten«; sie ist schon anspruchsvoller. Im Galopp
zählt diese Übung sicherlich zu den fortgeschrittenen
Übungen. Bei einer Schneckennudel beginnt
der Reiter seinen Zirkel ganz normal außen, um
dann in jeder Runde immer kleinere Zirkel zu reiten.
Auch für diese Übung können Pylone als Orientierungspunkte verwendet werden.
Eine Volte wird mit etwa 8 bis 10 Metern Durch -
messer geritten. Auch sie zählt im Galopp zu den
fort geschrittenen Übungen. Im Schritt ist sie vom
Pri nzip her nicht anders zu reiten wie der Zirkel.
Gerne wird die Volte an einem Punkt der Reitbahn
(z. B. A oder C) angefangen und an diesem geschlossen,
mit dem Vorteil, dass der Reiter sich so orientieren kann. Eine Volte sollte zwei gleich große Hälften
haben. Wenn das Pferd zu schnell abwendet und
dabei über die Schulter nach innen läuft, wird die
Volte zu klein. Drängt es in der ersten Hälfte bereits
nach außen weg, wird die Volte zu groß. Darum stelle
ich wiederum einen Pylon in die Zirkelmitte und
lasse dann die Volten reiten. So wird schnell klar,
wann die Hälfte der Volte erreicht ist, nämlich auf
Höhe des Zirkelpylons. Man kann auch das Hütchen
in einem Abstand von vier bis fünf Metern zum
Bandenpunkt hinstellen und die Volte um diesen
Pylon herumreiten lassen. Beides hilft Reiter und
Pferd, sich besser zu orientieren.
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