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Serie mit Ute Holm
Westernreiten für Einsteiger, Teil 4
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Ute Holm ist mehrfache Deutsche und Europäische Meisterin in verschiedenen Westerndisziplinen. Sie ist NCHA- und NRCHA-Richterin, Trägerin des Goldenen Reitabzeichens der EWU und EWU-Trainerin mit A-Trainer-Lizenz.

Ute Holm ist
wittelsbuerger.com-Expertin,
mehr dazu hier.

Kapitel 6: Die Grundschule des Westernreitens

Zügelführung wird durch Bahnfiguren verfeinert

Um die Zügelführung zu minimieren und das Lenken zu vereinfachen, lasse ich verschiedene Übungen reiten. Ich sehe es gerne, wenn die Reiter mit nur leichtem Zügelanlegen (indirekter Zügel = Neck - reining) ihr Pferd steuern können. Um an dieses Ziel zu gelangen, können sich Reiter und Pferd einige Pylone zur Hilfe nehmen. Wird ein Weg optisch durch diese Hütchen unterstützt, hilft es beiden, diesen leichter zu finden. Zunächst wird die Auf gabe beidhändig geritten, das Pferd lernt schnell, vermehrt auf die Sitzhilfen zu achten, sodass immer weniger Zügelhilfen benötigt werden. Am Schluss der Übung kann der Reiter die gestellte Aufgabe einhändig bewältigen.



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Zirkel eignen sich besonders, um zu überprüfen, wie gut gebogene Linien geritten werden können. Ich nutze die zwei Zirkel bei A und C und den Mittelzirkel. Die Zirkel bei A und C haben an drei Seiten die Bande zur besseren Orientierung. Der Mittelzirkel wird zum Schluss geritten, dabei gibt es praktisch kei ne Banden anlehnung mehr. Um sich an das Reiten von exakten Zirkeln zu gewöhnen, stelle ich jeweils drei Pylone an den Zirkelpunkten sowie A beziehungsweise C sowie am X-Punkt in Richtung Bahnmitte auf. So wird jeweils auf dem Hufschlag ein Zirkel geritten, einer auf dem zweiten Hufschlag und einer auf dem dritten Hufschlag. Nach Belieben können noch mehr Pylone aufgestellt werden. Je weniger Zügeleinwirkung ich für einen schönen, das heißt exakten, runden Zirkel brauche, umso näher komme ich an die Idealvorstellung im Western reiten heran: Mit ganz wenig Hilfen fein reiten. Das Zauberwort heißt auch hier: Geduld!

Eine weitere gute Übung ist das Umreiten von Pylonen, die in einer Reihe auf der Mittellinie aufgestellt werden. Hier verlange ich erst das Durchreiten in flachen Bögen, also noch sehr nahe an den Pylonen, dann werden die Bögen runder ausgeritten, also weiter weg von den Pylonen, und dann lasse ich Volten um die Pylonen reiten. Pferde lernen durch Wiederholung, so kann es passieren, dass sie die Übungen auswendig lernen. Durch die Volten muss der Reiter sich noch mehr anstrengen, »linientreu« zu bleiben, und die Pferde beginnen nicht, die Bahnfiguren automatisch abzuspulen. Grund sätz lich gilt im Training immer: »Abwechslung ist für beide gut!« Ist der Reiter noch ungeübt, kann er hinter einem erfahrenen Reiter her reiten, so lernt er die richtige Linienführung. Wichtig ist dabei, dass der erfahrene Reiter das ideale Tempo für den ihm folgenden Reiter hält.

Eine andere Übung zur Kontrolle der Linienführung wäre die, dass der Schüler frei auf einem Zirkel reitet und das Ende einer Longe in die Hand bekommt. Das zweite Ende der Longe halte ich in der Hand, während ich in der Mitte des Zirkels stehe. Schleift die Longe am Boden, ist der Zirkel zu klein, zieht sie die Reiterhand zur Zirkelmitte, ist der Zirkel zu groß. Auf keinen Fall die Longe am Sattel oder Reiter anbinden, das kann gefährlich werden!

Die nächste Übung nenne ich »Schneckennudeln reiten«; sie ist schon anspruchsvoller. Im Galopp zählt diese Übung sicherlich zu den fortgeschrittenen Übungen. Bei einer Schneckennudel beginnt der Reiter seinen Zirkel ganz normal außen, um dann in jeder Runde immer kleinere Zirkel zu reiten. Auch für diese Übung können Pylone als Orientierungspunkte verwendet werden.

Eine Volte wird mit etwa 8 bis 10 Metern Durch - messer geritten. Auch sie zählt im Galopp zu den fort geschrittenen Übungen. Im Schritt ist sie vom Pri nzip her nicht anders zu reiten wie der Zirkel. Gerne wird die Volte an einem Punkt der Reitbahn (z. B. A oder C) angefangen und an diesem geschlossen, mit dem Vorteil, dass der Reiter sich so orientieren kann. Eine Volte sollte zwei gleich große Hälften haben. Wenn das Pferd zu schnell abwendet und dabei über die Schulter nach innen läuft, wird die Volte zu klein. Drängt es in der ersten Hälfte bereits nach außen weg, wird die Volte zu groß. Darum stelle ich wiederum einen Pylon in die Zirkelmitte und lasse dann die Volten reiten. So wird schnell klar, wann die Hälfte der Volte erreicht ist, nämlich auf Höhe des Zirkelpylons. Man kann auch das Hütchen in einem Abstand von vier bis fünf Metern zum Bandenpunkt hinstellen und die Volte um diesen Pylon herumreiten lassen. Beides hilft Reiter und Pferd, sich besser zu orientieren.





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Quelle wittelsbuerger.com

 

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Teil 1: Bahnregeln
Teil 2: Takt
Teil 3: Die Grundgangarten
Teil 4: Zügelführung
Teil 5: Gerade Linien
Teil 6: Das Kleeblatt
Teil 7: Vorwärts-Abwärts
Teil 8: Stellung und Biegung
Teil 9: Außen- und Innenstellung
Teil 10: Kombinierte Hilfen
Teil 11: Kombinierte Hilfen
Teil 12: Schenkelweichen
Teil 13: Schulterherein
Teil 14: Rückwärtsrichten