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Ein universelles Behandlungsschema zum Entwurmen, das für Pferde aller Altersgruppen, Haltungs- und Nutzungsformen sinnvoll ist, gibt es nicht. Die von vielen Stallbesitzern verlangte, aber auch von Tierärzten noch propagierte routinemäßige "Wurmkur" vier Mal im Jahr ist out. Grund hierfür sind zum einen die stärkeren Resistenzbildungen gegen Anthelmintika (Medikamente gegen Wurmbefall). Dazu kommen neue Erkenntnisse über die Entwicklung und Lebensweise der Parasiten, die Dr. Heidrun Gehlen von der Pferdeklinik der FU Berlin in einem Beitrag der Vet Impulse erläutert. Auch die nötige Immunität des Pferdes gegen Nematoden des Magen-Darm-Traktes, die sowohl angeboren ist aber auch erworben wird, lassen den Schluss zu, dass eine absolute Wurmfreiheit nicht erreichbar ist.
Um eine Infektionsimmunität für das Pferd zu erreichen, ist sie aber auch gar nicht erwünscht.
Ein Team von Parasitologen und Tierärzten aus Hannover hat nun konkrete Entwurmungsempfehlungen für Pferde der verschiedenen Altersgruppen und Nutzungsrichtungen entwickelt, die auf reduziertere und gezieltere Verabreichung der vier Präparategruppen abzielen.
Der große Wunsch bleibt: Therapie gegen Würmer nur, wenn nötig. Dem steht bis jetzt im Wege, dass der korrekte Nachweis der Wurmlast des einzelnen Tieres schwierig ist. Die vorhandenen Nachweisverfahren geben zwar Hinweise auf die Art der Infektion und die Höhe der Ausscheidung, nicht aber auf die Wurmbürde.
Mindestens so wichtig wie alle Überlegungen zum Einsatz von Medikamenten ist gutes Weidemanagement. Wichtige Aspekte hierzu hat die Landwirtschaftskammer Rheinland zusammengestellt.
Mehr Infos:
www.cve-impulse.de
www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/tierproduktion/pferdehaltung/betrieb/weidemanagement.htm
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gerne weiter,
z.B. Dr. Ines von Butler-Wemken für den Bereich Vererbung/Genetik.
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