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Serie Hund und Pferd – Teil 4:
Turniervorbereitung - Das An- und Ableinen vom Pferd aus
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Nach den Übungen zum Grundgehorsam (siehe „Westernreiter“-Ausgaben 08, 09 und 10/2011,) geht es nun mit der Fortsetzung der Horse & Dog Trail-Serie weiter: Die Festigung und Verfeinerung des Gehorsams durch vertiefende Übungen, das Training von Turniermanövern und Trail-Hindernissen werden in den kommenden Ausgaben behandelt.

Weiteres Training ist im Übrigen nicht nur sinnvoll, wenn ein Turnierstart anstehen soll, sondern trainiert gleichzeitig und genauso die Führigkeit des Hundes im Alltag sehr gut. Es stärkt nicht nur die Beziehung zwischen Mensch und Hund bzw. Mensch und Pferd, sondern auch die Beziehung der Tiere untereinander. Darüber hinaus ist das Ziel dieser Vertiefung, die Tiere gerade auch in besonderen Situationen gut lenken zu können. Das Beherrschen der Übungen erleichtert damit automatisch auch das Bewältigen von Alltagssituationen im Gelände.


 

Voraussetzung für die beschriebenen Übungen ist, dass das Pferd die Trailhindernisse kennt und diese souverän und gelassen absolvieren kann, denn die Erläuterungen konzentrieren sich an dieser Stelle auf die Arbeit mit dem Hund. Hinweise zum Pferd erscheinen, wenn es für den Erfolg im Horse & Dog-Trail wichtig erscheint. Ich empfehle an dieser Stelle nochmals eine Leine mit Halsbandschlinge. (Achtung: diese muss einen Stopper haben, ansonsten droht auf dem Turnier eine Disqualifi kation.)

Erster Schritt: Das An- und Ableinen am Boden und anschließendes Aufsteigen

Üblicherweise beginnt eine Horse & Dog-Trail Prüfung, indem der Reiter zu Pferd mit dem angeleinten Hund die Arena betritt. Der Reiter kann dann wählen, ob er den Hund vom Pferd aus ableint oder ob er dafür absteigt, bzw. am Ende den Hund vom Boden oder vom Pferd aus wieder anleint.

Merke: Wenn du dich zum Absteigen entschließt, stelle sicher, dass dein Pferd stehen bleibt!

Achte beim Aufsteigen darauf, dass dein Hund Sitz oder Platz macht anstatt in der Gegend herumzuschnüffeln, das Pferd fröhlich zu zwicken oder den Richter zu besuchen. Alles, was du in der Basisausbildung geübt hast, wird jetzt gefordert.

Merke: Bewahre beim Training stoische Ruhe und Freundlichkeit!

Setze, wenn erforderlich, den Hund immer wieder hin oder stelle das Pferd immer wieder an seine Stelle zurück, bis es klappt. Wenn Du dann wieder aufgestiegen bist, warte ab, zähle zwei Sekunden, gib dem Hund dann ein Leckerli und lobe das Pferd. Dann warte wieder, bevor du losreitest.

Hochspringen am Pferd: Vorsicht, Raubtier!

Für das Ableinen direkt vom Pferd aus muss das Pferd gegenüber dem Anspringen des Hundes desensibilisiert sein. Es gibt Pferde, die beim ersten Mal erstaunt schauen, dann aber entspannt sind. Andere werden unruhig, wenn Bello, vielleicht noch fröhlich kläffend, an ihnen herumspringt. Die Übung ist in der Tat gar nicht so einfach wie es aussieht. Warum?

Merke: Partner Pferd soll in seiner „persönliche Distanzzone“ den Hund und sogar Körperkontakt mit diesem akzeptieren!

Das dürfen noch nicht einmal alle Pferdekumpel auf der Wiese – ein bellendes Raubtier wird aus Pferdesicht also erst Recht nicht am Körper geduldet und löst erst einmal Unbehagen aus; das liegt in der Natur der Sache. Hier kommt es also besonders auf die Beziehung zwischen Hund und Pferd an.

Das Pferd muss den Hund in seiner nächsten Nähe dulden. Es muss erlauben, dass der Hund ihm dicht um die Beine streicht und sich um es herumbewegt. In diesem Sinne ist auch das Vertrauen zwischen Pferd und Mensch ganz besonders gefragt:

Merke: Dein Pferd vertraut dir, dass du es nicht in Gefahr bringst und es beschützt.

Der Hund muss allerdings auch lernen, dass er das Pferd nicht sinnlos anrempeln und anspringen darf. Der Reiter muss sein Pferd davor beschützen und Bello ggf. auch in seine Schranken weisen.

An- und Ableinen vom Pferd aus

Für diese Übung muss das Pferd aber nicht nur ruhig stehen können, solange es der Reiter verlangt, sondern es muss auch lernen, dass es sich nicht von der Stelle rührt, wenn sich der Reiter links oder rechts vom Sattel hinunter beugt. Dies wird natürlich zuerst ohne Hund geübt. Wenn dies wirklich gut klappt, kann der Reiter einen Schritt weiter gehen und seinen Hund dazu nehmen: Übung siehe Kasten

Ist der Hund zu wild oder hast du Sorge, dass das Pferd beim Hochspringen des Hundes erschrickt oder losspringt, bitte eine Person, dir zu helfen. Du hältst dann die Zügel des Pferdes locker in einer Hand. Der Hund sitzt neben dem Pferd. Die Hilfsperson hält den Hund an einer längeren, durchhängenden Leine und steht hinter dem Hund. Wenn du dich dem Hund zuwendest, soll die Hilfsperson darauf achten, dass der Hund nicht zu übermütig am Pferd herumspringt und gibt bei Bedarf von hinten mit der Leine einen leichten Ruck mit dem Kommando „langsaaam”. Es ist wichtig, ruhig aber konsequent auf den Hund einzuwirken, damit er lernt, ruhig und exakt zu arbeiten. Wenn der Hund sich dann langsam nähert und vorsichtig hochspringt, erhält er sein Leckerli und das Pferd sein Lob.

Ruhezone für das Pferd

Wiederhole diese Übung ein bis zwei Mal. Lass den Hund zwischenzeitlich abliegen und reite mit deinem Pferd ein paar zügige Volten mit Stellung innen und außen. Halte dann wieder neben dem liegenden Hund an und gib dem Pferd Ruhe. Das Pferd soll lernen, dass es neben Bello auch eine ruhige Komfortzone fi ndet und nicht nur „den nervigen Hund”.

Diese Übung sollte öfter wiederholt werden. Wenn der Hund auf Kommando (und nur auf Kommando!) ruhig am Pferd hochspringt und das Pferd geduldig wartet, kann Bello von oben aus abgeleint werden. Anschließend den Hund sitzen lassen und beide Tiere loben! Dazu kann der Reiter ruhig absteigen, um mit Streicheleinheiten zu loben. Sehr temperamentvolle Tiere dürfen nun auch einmal fl itzen und spielen, damit sich der aufgestaute Druck abbauen kann.

Dann rufe deinen Hund wieder zur Ordnung und lasse ihn dicht am Pferd sitzen. Das Anleinen wird genauso geübt. Wichtig ist, dass du bei dieser Übung Ruhe bewahrst und viele kurze Pausen einbaust.

Merke: Ruhe ist das oberste Gebot!

Manche Pferde versuchen nach dem Hund zu beißen. Hier würde ich wieder Beziehungstraining mit Hund und Pferd empfehlen. Je nach Pferd auch ein energisches „Nein” verbunden mit Arbeiten auf engen Volten mit Ruhezone neben dem Hund. Das Beherrschen dieser Übung ist gerade im Hinblick auf Situationen im Gelände sehr sinnvoll.

Übung:
Reite dein Pferd gut ab. Es soll entspannt sein, aber nicht fi x und fertig. Lass dir nun deinen angeleinten Hund geben. Halte das Pferd an. Sitze tief und ruhig ein und warte! Streichel über den Mähnenkamm deines Pferdes und lobe es. Währenddessen hat dein Hund zu sitzen. Jeden einzelnen Schritt vollziehst du in absoluter Ruhe. Eine Hilfsperson hält den Hund sachte mit unter Kontrolle. Wenn dein Pferd ruhig steht, wende dich dem sitzenden Hund zu. Die Leine hältst du in der linken Hand, wenn der Hund auf der linken Seite geführt wird, bzw. in der rechten Hand, wenn er rechts geführt wird.

Lege die Zügel auf den Mähnenkamm und beuge dich zum Hund hinunter. Locke ihn mit einem Leckerli in der freien Hand an das Pferd heran und zu dir hoch. Lasse ihn an dem Leckerli in deiner Hand schnuppern. Wenn der Hund ruhig auf zwei Beinen stehen bleibt, belohne ihn und öffne die Hand. Danach lasse ihn wieder sitzen und lobe dein Pferd. Pause!


Serie Hund und Pferd – Teil I: Ein Dreamteam muss geformt werden
Serie Hund und Pferd – Teil II: Ein Dreamteam muss geformt werden


Quelle:
Kirsten Winter für westernreiter (EWU)


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z.B. Petra Roth-Leckebusch für den Bereich Zucht.
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Quellewesternreiter

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