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Serie Hund und Pferd – Teil 3:
Das Kommando „Platz“ – der Weg zur Turniervorbereitung
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Ein ganz besonders wichtiges Kommando in der Hundeerziehung ist das Hörzeichen „Platz”, bei dem sich der Hund schnell hinlegen soll und verlässlich liegen bleiben muss. Dieses Ablegen wird erst durch ein anderes Kommando wieder aufgehoben. „Platz“ ist wie ein „Rettungsanker”, weil es hilfreich sein kann in Situationen, in denen sonst nichts mehr geht. Es trägt dazu bei, Gefahrensituationen zu entspannen.

 

Wird Dein Pferd beim Ausritt z.B. unruhig, so dass du eingreifen musst, kannst du deinen Hund durch das Hörzeichen „Platz” quasi „parken”. Du kannst dich in Ruhe um dein Pferd kümmern und den Hund dann wieder abrufen. Ebenso kannst du ihn ablegen, wenn irgendwo einfach mal gewartet werden muss, z.B. an Bahnschranken oder bei Straßenüberquerungen.

Ein verlässliches Ablegen ist daher ein hoher Sicherheitsfaktor für Mensch und Tier. Es kommt immer darauf an, dass Pferd und Hund kontrolliert werden können und sich der Reiter auch einmal nur um eines der beiden Tiere in Ruhe kümmern kann, ohne dass sich das andere gleich verselbständigt.

Merke: Das Kommando „Platz“ und das anschließende Liegenbleiben sind wie ein „Rettungsanker“!

Das Pendant zur Hunde-Übung „Platz“ ist beim Pferd das Groundtying. Im Dreamteam Pferd und Hund sollten beide Partner phasenweise in eine „standby-Funktion” gebracht werden können, die es dem Reiter ermöglicht, alle Situationen zu dominieren.

Nicht nur in alltäglichen Situationen, sondern auch in der Turnier-Prüfung Horse & Dog Trail wird das Ablegen häufig gefordert, z.B. als
 Ablegen vor der Brückenüberquerung
 Ablegen vor dem Tor
 Ablegen vor dem Rückwärtshindernis
 Hopp und Ablegen auf einem Tisch usw.

Beim Bundesfinale Horse & Dog Trail im Rahmen der EWU German Open 2010 in Kreuth mussten Pferd und Hund beispielsweise in je einem Viereck „geparkt” werden, die der Reiter zu Fuß zu umrunden hatte.

Ein ganz besonders wichtiges Kommando in der Hundeerziehung ist das Hörzeichen „Platz”, bei dem sich der Hund schnell hinlegen soll und verlässlich liegen bleiben muss. Dieses Ablegen wird erst durch ein anderes Kommando wieder aufgehoben. „Platz“ ist wie ein „Rettungsanker”, weil es hilfreich sein kann in Situationen, in denen sonst nichts mehr geht. Es trägt dazu bei, Gefahrensituationen zu entspannen.

Tipp: Zwickt dein Hütehund beim Aufsteigen aufs Pferd? Leg ihn drei Meter entfernt ab, während Du aufsteigst und rufe ihn erst dann heran.

In der Regel wird das Hörzeichen „Platz“ oft gepaart mit dem Kommando für das Herankommen „Hier”. Das Platz in Verbindung mit Ablegen und Herankommen ist eine sehr wichtige Übung und ebenfalls im Turniergeschehen allgegenwärtig.

Wie bringe ich dem Hund das Platz bei?

Erst einmal geht es also darum, dass der Hund das Hörzeichen versteht und freudig ausführt. Beim Sitz haben wir gehört, dass das Kommando sehr freundlich unter Betonung des Vokals „iii” gegeben wird. Das Hörzeichen „Platz” wird dagegen forsch und kurz gegeben. Die Betonung erfolgt auf dem „z”. Merke: Gib das Hörzeichen „Platz” forsch und betone das „z”.

So kann das „Platz“ geübt werden

Nimm deinen Hund bei Fuß und gehe langsam mit ihm los. Die Leine hast du in der linken Hand, in der rechten hast du ein Leckerli. Nach ein paar Metern verlangsamst du deinen Schritt. Wenn dein Hund aufmerksam ist, gibst du das Hörzeichen „Platz” und beugst dich mit dem Hund hinunter. Deine rechte Hand mit dem Leckerli legst du verschlossen vor den Hund auf den Boden. Wenn der Hund sich hinlegt – er schnuppert dann sicher an deiner Hand – öffnest du diese und lässt ihn das Leckerli nehmen. Du wiederholst das Hörzeichen, damit der Hund dieses mit seiner Reaktion verknüpft: „fein platz, fein platz”. Du streichelst und lobst deinen Hund, achtest aber darauf, dass er liegen bleibt. Bello darf auf keinen Fall von sich aus aufstehen. Sollte das passieren, legst du ihn wieder hin, wiederholst das Hörzeichen und lobst ihn dann. Versuche, dich gerade hinzustellen, warte ganz kurz, gehe dann an und fordere den Hund auf, aufzustehen. Dann tobe und spiele mit deinem Hund. Lass langsam wieder Ruhe einkehren und wiederhole die Übung.

Zunächst sollte sich der Hundeführer noch nicht von Bello entfernen. Erst muss er sich zügig auf das Kommando hinlegen, und der Mensch muss entspannt neben ihm stehen können. Wenn das klappt, stellst du dich vor deinen Hund, wartest, stellst dich wieder daneben, wartest wieder und löst dann, wie gehabt, das Kommando auf.

Merke: Damit das Hörzeichen „Platz” auch wirklich dein Rettungsanker wird, ist es sehr wichtig, dass der Hundeführer konsequent darauf besteht, dass der Hund sich hinlegt und liegen bleibt.

Dann kann langsam damit begonnen werden, den Hund abzurufen

Gehe zunächst nur ein paar Schritte von deinem Hund weg, bleibe ihm jedoch mit dem Gesicht zugewandt. Stelle dich dann gerade hin und warte wieder. Bleibt der Hund liegen, gib motivierend das Hörzeichen „Hier”. Locke den Hund mit Leckerlis vor deinen Körper und lass ihn absitzen. Wenn das schön geklappt hat, füttere ihn und spiele mit ihm. Sollte der Hund aufstehen, bevor du ihn gerufen hast, gehe auf ihn zu und lege ihn mit einem forschen „Platz” wieder exakt an die alte Stelle zurück. Entferne dich dann wieder. Dieses Mal solltest du den kleinen Schlauberger nicht abrufen, damit er in seinem vorwegnehmenden Verhalten nicht noch bestärkt wird. 

Den Hund nicht jedes Mal nach dem Kommando „Platz“ abrufen. Statt dessen sollte der Führer seinen Vierbeiner immer wieder auch abholen an der Stelle, an der er Platz gemacht hat. So kann Bello die Übung nicht vorausahnen und wird sie auch nicht vorwegnehmen.

Tipp: Erst wenn alles gut klappt sollte mit dem Pferd geübt werden Wenn dies funktioniert, kann schon einmal vom Fahrrad aus trainiert werden bis dies ebenfalls gut klappt; erst anschließend sollte mit dem Pferd geübt werden.

Wie streng muss der Hundeführer sein?

Wie hart oder forsch das Hörzeichen „Platz” gegeben werden muss, hängt letztendlich von der Sensibilität des Hundes ab. Damit das „Platz” verlässlich ausgeführt wird, ist jedoch unbedingte Konsequenz zu empfehlen. Das heißt, dass der Hundeführer auf zügiges Ausführen des Kommandos bestehen muss; der Hund darf dabei nicht lange herumschnuppern oder sich auf andere Weise ablenken lassen.

Brutalität beim Training verbietet sich von selbst!

Hat der Hund die Übung gut gemeistert, muss besonders aktiv und fröhlich gelobt werden, um wieder ein Gleichgewicht zum forschen Training herzustellen. Da bietet es sich auch an, das Bällchen mehrfach zu werfen. Euer Hund ist ein Familienmitglied. Sprecht euch in der Familie untereinander ab, wie mit dem Hund geübt wird, und was wichtig dabei ist. Es ist sinnvoll, dass alle gleichartig mit Bello umgehen, damit der Lernerfolg nachhaltig gesichert ist.

Endlich: Gemeinsame Ausritte mit Hund und Pferd

Bello hat nun seine Grundausbildung absolviert, das Pferd steht sicher an den Hilfen, Hund und Pferd akzeptieren sich – jetzt kann mit kleineren Ausritten begonnen werden! Hierbei sollten die Lektionen immer mal kurz wiederholt werden. Der Hund wird die gemeinsame Zeit mit Herrchen/ Frauchen und dem Pferd bald lieben.

Erste Schritte zur Turniervorbereitung

Beim Horse & Dog Trail kann das Team losgelöst von Leistungsklasse oder Reitweise starten. Es ist natürlich hilfreich, wenn das Pferd einhändig zu reiten ist und die Hindernisse sicher beherrscht. Es kommt jedoch in erster Linie darauf an, dass der Reiter beide Wesen unter Kontrolle hat und Reiter, Pferd und Hund trotz ihrer Verschiedenheit eine harmonische Einheit bilden.

Auch hier werden Pferd und Hund wieder separat trainiert. Führe den Hund über die Brücke, übe das Ablegen und Herankommen über die Brücke, lasse ihn auf Kommando „Hopp” über Stangen springen usw.

Auch hier gilt: Spaß und Lob! Vermeide Härte und überzogene Strenge bei den Trailhindernissen. Dies ist kontraproduktiv und in der Prüfung sofort erkennbar, denn die Körpersprache deines Hundes verrät deine Methoden (die des Pferdes übrigens auch ...).

Tipp: Ist das Hörzeichen „Platz“ gefestigt, kann langsam damit begonnen werden den Hund abzurufen Reiter, Pferd und Hund sollten trotz ihrer Verschiedenheit eine harmonische Einheit bilden Ordnung beim Aufsteigen muss sein, das Hörzeichen „Platz“ ist hierzu wunderbar für den Hund geeignet Damit Bello die Übung nicht vorausahnt, nicht jedes Mal nach dem Kommando „Platz“ abrufen

Merke: Spaß und Lob prägen die Ausbildung eines Hundes an den Trailhindernissen. Wir wollen einen arbeitsfreudigen, glücklichen Hund sehen!

Beim Training mit Hund und Pferd an den Hindernissen sollte die erste Zeit eine weitere Person helfen, damit der Reiter nicht immer auf- und absteigen musst.

Auf dem Turnier solltest du ebenfalls eine Hilfe zur Seite haben. Du musst das Pferd abreiten, der Hund muss Gassi gehen und je nach Temperament vor der Prüfung mehr oder weniger bewegt werden, damit der Bewegungsdrang nicht mehr so groß ist, dass die Konzentration schwer fällt. Wieviel „Aufwärmen“ richtig ist, wirst du mit der Zeit herausfinden. Jeder Teilnehmer sollte vor dem ersten Start noch einmal einen Blick in die Turnierbestimmungen werfen, damit die Ausrüstung korrekt ist und die Regeln bekannt sind. Nicht nur das Pferd muss über ausreichenden Impfschutz verfügen, sondern auch dein Hund.

So, und jetzt einfach einmal rein ins Getümmel und mitmachen nach dem Motto: Dabei sein ist alles! Erfahrungen werden auf dem Turnier gesammelt.

Nie vergessen: Allen Beteiligten soll dieser Sport Spaß machen. Das Wohl unserer Tiere geht immer vor! Bis bald auf einem der nächsten Turniere!


Serie Hund und Pferd – Teil I: Ein Dreamteam muss geformt werden
Serie Hund und Pferd – Teil II: Ein Dreamteam muss geformt werden


Quelle:
Kirsten Winter für westernreiter (EWU)


Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter,

z.B. Petra Roth-Leckebusch für den Bereich Zucht.
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