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Themen-Spezial Reisen (2): Urlaub mit dem eigenen Pferd - Gut geplant auf die Reise gehen
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Im Dreitakt donnern die Pferdehufe über den festen Sand, das salzige Wasser der Nordsee sprüht in winzigen Tropfen an die nackten Füße der Reiterin ... Einmal mit dem eigenen Pferd verreisen, vielleicht sogar ans Meer? Zwischen die Dünen von Norderney bummeln, über duftende Bergwiesen galoppieren oder alte Etrusker- Pfade erkunden – welcher Reiter träumt nicht auch davon? Doch wohin soll ich fahren? Wie viele Stunden Fahrt im Anhänger kann ich meinem Pferd zumuten? Fahre ich alleine oder gemeinsam mit Freunden? Vor jeder Reise gibt es viel zu organisieren – noch mehr, wenn man mit dem Pferd verreist ...

Wer kann mit wem? Ein Urlaub gemeinsam mit Freunden und den eigenen Pferden – ein unvergessliches Erlebnis. Die Pferde der Gruppe sollten sich dabei kennen und vertragen. Auch von der Größe bzw. dem Schritttempo her sollten die Pferde zusammen passen, damit nicht die ganze Gruppe auf einen Trödler warten oder ein schnelles Pferd ständig zurück gehalten werden muss.

Ausrüstung

Damit nichts zwickt und wund gescheuerte Hintern oder Blasen an den Füßen den Spaß am Urlaub nicht verderben: Reitkleidung vorher testen.
Die Pferde sollten auch an fl atternde Regenmäntel und Satteltaschen gewöhnt sein – also mal einen Picknick-Ritt mit vollen Taschen und in allen Gangarten einplanen. Rucksack auf dem eigenen Rücken stört beim Reiten, besser das Gepäck reduzieren – nicht jeder Reiter muss zum Beispiel eine eigene Kamera mitnehmen – und am Pferd verstauen.

Wohin geht die Reise?

Wohin fahren wir, wo sind wir als Reiter willkommen, wo gibt es geeignete Reitwege und Unterkünfte? Die erste Entscheidung wäre vielleicht: Wollen wir an einem festen Ort bleiben und jeden Tag von dort aus Sternritte unternehmen? Oder planen wir einen Wanderritt von einem Ort zum nächsten?
Einige Höfe bieten geführte Wanderritte an, das heißt, erfahrene Guides planen die Route und Unterkünfte, Gepäck und Proviant werden von einem Begleitfahrzeug von einem Ort zum nächsten gebracht.

Tagesziele und Höhenmeter

Nächster wichtiger Punkt: wie lang sind die Tages-Etappen, wie viele Pausen werden eingeplant? All das hängt vom Trainingszustand der Pferde ab. Fast noch wichtiger als die reine Kilometerzahl sind dabei die Höhenmeter, vor allem, wenn die Pferde bergiges Gelände nicht gewöhnt sind. Also vorher die Karten studieren und bei den Reiterhöfen auf der Strecke nachfragen, denn die können viele Tipps geben. Zum Beispiel auch, wie die Wege in der Region befestigt sind. Gibt es weiche Sandpfade oder Feldwege mit Grasstreifen in der Mitte? Sind die Wege mit scharfkantigem Schotter aufgefüllt oder muss man oft auf Teerstraßen reiten?

Entsprechend muss man sich rechtzeitig um den passenden Hufschutz kümmern. Soll das Pferd auf allen vieren beschlagen werden, sollte der Schmiedtermin im besten Fall etwa zwei Wochen vor Reisebeginn eingeplant werden, so dass das Pferd sich schön einlaufen kann und die Eisen für den Urlaub noch fest sitzen. Läuft das Pferd sonst barfuß, könnten Hufschuhe eine Alternative sein. In Internet-Pferde- Foren gibt es zahlreiche Erfahrungsberichte (auch von Distanzreitern) zu den verschiedenen Hufschuhen. Rechtzeitig die Schuhe bestellen und auf möglichst vielen, auch längeren Ritten, testen. Die Schuhe müssen bei jeder Gangart und jedem Gelände, auch im Matsch, sicher halten. Für lange Ritte eignen sich Hufschuhe, die nicht über den Kronrand gehen am besten, da sie nicht scheuern. Zusätzlichen Halt bieten zum Beispiel bei den Easyboot-Modellen die kleinen Gamaschen, die um die Fesseln gehen.

Das Pferd auf Reisen

Bevor es los gehen kann, sollte das Pferd auch auf das Hängerfahren vorbereitet werden. Verladen üben, mit dem Pferd für einen Ausritt an einen anderen Ort fahren, vielleicht einen kleineren Übungs-Wanderritt unternehmen. Je öfter man unterwegs ist, desto ruhiger werden die Pferde. Bei längeren Fahrten immer wieder mal anhalten und nach dem Pferd schauen, gegebenenfalls eine Pause machen und ausladen, wenn dies möglich ist. Bei einem Stau im Sommer kann es im Anhänger schnell sehr heiß werden. Je nach Temperatur und Länge der Strecke sollten Wasserkanister, Eimer und Abschwitzdecke mit auf die Packliste.

Bei Zugfahrzeug und Anhänger sollten vor der Reise Reifenprofi l und -druck sowie Bremsen überprüft werden und, das wird leicht vergessen, das zulässige Gesamtgewicht. Bei vielen Anhängern steht nur das Leergewicht in den Papieren. Mit Mittelwand und Sattelkammer sind schnell mal ein paar Hundert Kilo mehr auf der Waage. Auch beim Gewicht der Pferde verschätzt man sich schnell: ein kleiner kompakter Quarter trägt leicht 550 Kilo an sich. Um auf Nummer sicher zu gehen, das ganze Gespann wiegen lassen – das bieten oft Landwirtschaftshandel oder mobile Pferdewagen an.

Norden, Süden – wo geht’s lang?

Da nicht alle Reiter auch die besten Pfadfi nder sind: Kartenlesen üben. Reine Reitkarten gibt es selten, also am besten eine Wanderkarte kaufen, auf denen auch Feldwege eingezeichnet sind. Wichtig ist dabei der Maßstab, je kleiner desto besser, bei 1:30.000 kann man sich als Reiter recht gut zurecht fi nden. Wem das Kartenlesen zu umständlich ist oder wer mehr auf Technik setzt, kann sich mit einem GPS-Gerät behelfen.

Tipp: Für viele Mobiltelefone gibt es tolle technische Hilfsmittel, so genannte Apps. Sehr praktisch für Wanderreiter sind die GPS-Programme, die man sich gegen geringe Gebühr auf sein Handy laden kann. Das spart Geld und man muss nur ein Gerät mitnehmen. Bei manchen Programmen kann man sich vorab schon eine Route markieren, um dann zum Beispiel schon vorher einen Tisch beim Gasthof für die Mittagspause zu bestellen.

Training

Je nach Trainingszustand und geplantem Ritt, muss auch das Pferd auf die größere Belastung vorbereitet werden. Lange Ausritte in wechselndem Gelände, viel bergauf, bergab im Schritt oder langsamen Trab stärkt die Hinterhand. Ritte durch den Wald, über Wurzeln und im Zickzack um die Bäume herum fördern Trittsicherheit und Aufmerksamkeit. Traben auf festem Boden stärkt Bänder und Sehnen. Abwechselnde Galopp- und Schrittintervalle steigern die Kondition. Je schneller die Atmung und der Puls sich beruhigen, desto besser ist die Kondition. Dazu sollte man auch die PAT-Werte, also Puls, Atmung und Temperatur seines Pferdes kennen.

Bei all dem Urlaubseifer sollte das Pferd nie überfordert werden, also Leistung langsam steigern und nicht jeden Tag hart trainieren. Lieber Abwechslung reinbringen, also einen Tag ins Gelände, dann Gymnastizierung in der Halle, nach einem anstrengenden Wanderritt auch mal nur Longieren und hin und wieder einen Tag Pause. Die PAT-Werte

Der Ruhepuls eines Pferdes beträgt etwa 30 bis 50 Schläge pro Minute. Man kann den Puls an der Unterseite der Ganaschen oder der Schweifrübe messen (leichter Druck mit den Fingern). Ein gesundes Pferd atmet etwa 4 bis 24 mal pro Minute, gut zu messen an Nüstern oder Flanke. Die Temperatur liegt bei 37,5 bis 38,2 Grad Celsius. Man misst sie am besten mit einem nicht quecksilberhaltigen Fieberthermometer im After.

Bei einem gut konditionierten Pferd, das nicht überfordert wird, beträgt der Belastungspuls zwischen 70 und 75 Schlägen pro Minute, fällt aber nach 10 Minuten auf ca. 50 ab. Jedes Pferd hat seine persönlichen PAT-Werte. Vor dem Training ist es somit ideal, die Werte an verschiedenen Tagen zu überprüfen und festzuhalten, da sonst die Belastungswerte nicht objektiv sind.


 

Katrin Heinze für den EWU Westernreiter



Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter,

z.B. Petra Roth-Leckebusch für den Bereich Zucht.
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Quellewittelsbuerger.com

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