Dr.agr. Dr.agr. habil. Ines von Butler-Wemken ist
Expertin für für den Bereich Vererbung/Genetik im wittelsbuerger.com-Expertenforum. Dorthin
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Arbeitsgruppe an der US Universität von Minnesota konnte im Jahr 2007 einen eindeutigen
Zusammenhang zwischen dem Genort GYS1 (Glycogen Synthese 1) und der Muskelerkrankung
PSSM (Polysaccharid Speichermyopathie) beim Pferd aufzeigen. Für GYS1 wurde jetzt
ein Gentest entwickelt, der mindestens 90 Prozent aller Genträger für PSSM aufdeckt.
Die Forschungsarbeiten wurden von der American Quarter Horse Association seit
mehreren Jahren dort finanziell unterstützt. In die genetischen Untersuchung haben
die US Wissenschaftler gesunde Pferde und 750 an PSSM erkrankte Pferde aus 15
verschiedenen Rassen einbezogen. Alle
Genträger für GYS1 A hatten zugleich PSSM. Die Wissenschaftler konnten bei ihrem
Rassenvergleich zusätzlich nachweisen, dass die Genveränderung GYS1 A einen einzigen
Ursprung hat, und vor ca. 1200 bis 1500 Jahren bei nur einem Pferd entstanden
ist. Sie hat sich über 140 bis 180 Pferdegenerationen bis heute insbesondere in
den Westernpferderassen Quarter Horse, American Paint, Appaloosa und ihren Kreuzungen,
aber auch in verschiedenen Kaltblutrassen, in vielen Warmblutrassen, auch im Morgan
Horse, Mustang und Rocky Mountain Pferd, Arabischen Vollblutpferd, Standardbred,
Tennessee Walking Horse und beim Haflinger verbreitet. Allein im US Quarter Horse
schätzen die Wissenschaftler, dass 6% bis 12% aller Pferde dort von PSSM betroffen
sind. Bei
PSSM wird eine weit über dem Durchschnitt liegende Menge von Mehrfachzucker in
die Skelettmuskulatur betroffener Pferde eingelagert. Dies kann zu geringfügigen
aber auch zu sehr schweren wiederholten Krankheitsschüben führen. Meist wird zunächst
Kreuzverschlag angenommen. Recht charakteristisch sind wiederholte Gangunregelmäßigkeiten,
Muskelzittern, Schwitzen bereits bei geringer körperlicher Anstrengung, aber auch
Rückensteifigkeit und Festliegen. Häufig sind besonders ruhige und leichtfuttrige
Pferde betroffen und dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich der Erbdefekt
mit der Selektion auf gerade solche Pferde rasch in den Rassen verbreitet hat.
Der eindeutige Nachweis für PSSM konnte bisher nur im Labor an einer Muskelprobe
erfolgen. Mit
dem neuen Gentest können jetzt 90% aller PSSM Genträger mit einer einfachen Haarwurzelprobe
bereits im Fohlenalter aufgedeckt werden. Damit wird es möglich werden in allen
Pferderassen auch züchterisch auf die Muskelerkrankung zu reagieren.
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