Dr.agr. Dr.agr. habil. Ines von Butler-Wemken ist
Expertin für für den Bereich Vererbung/Genetik im wittelsbuerger.com-Expertenforum. Dorthin
gelangen Sie hier. | Die
Wissenschaftler konnten bei ihrem Rassenvergleich zusätzlich nachweisen, dass
die Genveränderung GYS1 A einen einzigen Ursprung hat und vor ca. 1200 bis 1500
Jahren beim Pferd entstanden ist. Sie hat sich bis heute über 140 bis 180 Pferdegenerationen
insbesondere in den Westernpferderassen Quarter Horse, American Paint und Appaloosa,
aber auch in verschiedenen Kaltblutrassen, in vielen Warmblutrassen, auch im Morgan
Horse, Mustang und Rocky Mountain Pferd verbreitet.
Allein im US Quarter
Horse schätzen die Wissenschaftler, dass 6% bis 12% aller Pferde dort von PSSM
betroffen sind. Bei PSSM wird eine weit über dem Durchschnitt liegende Menge von
Mehrfachzucker in die Skelettmuskulatur betroffener Pferde eingelagert. Dies kann
zu geringfügigen aber auch zu sehr schweren wiederholten Krankheitsschüben führen.
Meist wird zunächst Kreuzverschlag angenommen.
Recht charakteristisch
sind wiederholte Gangunregelmäßigkeiten, Muskelzittern, Schwitzen bereits bei
geringer körperlicher Anstrengung, aber auch Rückensteifigkeit und Festliegen.
Häufig sind besonders ruhige und leichtfuttrige Pferde betroffen.
Der
eindeutige Nachweis für PSSM kann bisher nur im Labor an einer Muskelprobe erfolgen.
Werden hierbei unnormale hohe Glycogenmengen festgestellt ist von PSSM auszugehen.
Betroffene Pferde müssen zur Verhinderung weiterer Krankheitsschübe lebenslang
eine speziell angepasste Fütterung erhalten. Meist kann auch ein Leistungseinsatz
nicht mehr erfolgen. Die aktuellen Forschungsarbeiten an der US Universität von
Minnesota sind ein Meilenschritt zu einem Gentest für PSSM. Damit wird es möglich
werden auch züchterisch auf die Muskelerkrankung zu reagieren.
Management
bei PSSM Wichtig ist die tägliche Bewegung. Regelmäßige tägliche Bewegung
(je nach Symptomen so wie es das Pferd zulässt) scheint notwendig zu sein. Pferde
immer im gewohnten Rhythmus belassen, möglichst in Auslaufhaltung, wo sich das
Pferd im Schritt alleine bewegen kann. Da
die Pferde mit PSSM Glycogen besonders gut aus dem Futter „herausfiltern“ gilt
es diesen Anteil soweit als möglich zu reduzieren. Futtermanagement:
- Ausreichend Grundfutter in Form
von Heu - eventuell Stroh (empfindliche Pferde können hier aufgrund der
am Stroh zurückgebliebenen Ähren auch schon reagieren) - zur Verfügung stellen.
- Kraftfutter
vermeiden bzw. stark reduzieren (auf Stärkeinhalt achten).
- Heu
mit Vitamin und Mineralversorgung und fetthaltige Zusätze wie Speiseöl (hier besonders
Leinöl - auch Soja- oder Distelöl) ergänzen.
Hierbei
ist besonders wichtig, dass auch im Erhaltungsbedarf fetthaltig gefüttert
werden muss, um die Insulin-Antwort bei PSSM-Pferden zu verringern. Mit
einem nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen entwickelten Futter machte
die „Scharnebecker Mühle“ auf sich aufmerksam. Ein hochinnovatives Futter für
Fohlen, Pferde mit Muskelerkrankungen und Hufrehe bietet der Futtermittellieferant
an. Für Westernpferde besonders interessant ist die Serie „Muscle Protect“, ein
Spezialfutter für stark bemuskelte Pferde und Pferde mit der Muskelkrankheit PSSM,
von der Westernrassen besonders betroffen sind. Aktuelle
Diskussionen zum Thema PSSM finden Sie hier.
PSSM:
Polysaccharid-Speicher-Myopathie als Auslöser für Kreuzverschlag und andere muskuläre
Erkrankungen
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