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Unerwartete
ReaktionenBereits
1984 hat man an der schwedischen Universität Skara, die damals noch unerwartete
Reaktion von Pferden auf ein Rattenvertreibungsgerät , dass mit Ultraschallsignalen arbeitete,
festgestellt. 1995 konnten Wissenschaftler an der Universität Wien dann den oberen
Hörbereich des Pferdes bis zu 38 kHz erstmals eindeutig nachweisen. Mit Ultraschall
können daher Signale erzeugt werden, welche beim Pferd unerwartete Reaktionen
auslösen. Ein solcher akustischer Schreckreiz, für den Tierbetreuer nicht hörbar,
verursacht beim Pferd häufig die sogenannte plötzliche Halsschulterreaktion. Das
Pferd nimmt dabei blitzschnell seine Schultern hoch, zieht den Kopf ein und spreizt
seine Vorhand. Diese Reaktion führt häufig auch zum Abwerfen des Reiters. Mit
anschließender Flucht erreichen die betroffenen Pferde dann eine Ausweichdistanz
von der unbekannten Geräuschquelle. Wird die Ausweichdistanz
dabei eingeschränkt, etwa im Stall, kleinerem Auslauf aber auch beim Festhalten
durch den Menschen, sind ausgeprägte Problemverhalten, wie Steigen und Schlagen,
bei Jungtieren auch ausgeprägte Schreckreaktionen, wie Erstarren und Zittern bei
solch plötzlicher akustischer Belastung beobachtet worden. Gewöhnung
nur selten Somit
wird deutlich, dass bei unerklärbaren Reitunfällen und auch bei unerwarteten Spontanreaktionen
des Pferdes auch Ultraschallquellen in Betracht gezogen werden müssen. Vertreibungsgeräte
für Nager sollten in der Pferdehaltung deutlich über dem Hörbereich des Pferdes
eingestellt werden. Die zusätzliche Fähigkeit des Pferdes, beide Ohrmuscheln unabhängig
voneinander auf verschiedene Richtungen und damit auch auf verschiedene Schallquellen
ausrichten zu können und auch ein sogenannter Rückhalleffekt, bedingt durch den
Neigungswinkel der beiden Schulterblätter, deutet zusätzlich darauf hin, dass
das Pferd akustische Signale, wieder im Vergleich zum Menschen, wohl auch in anderer Weise empfindet. Ultraschallsignale
könnten von den Pferden aber auch selbst, wie bei anderen Tierarten schon bekannt,
als Hilfsmittel zur Orientierung im Raum und als Signale zur artgleichen Verständigung
abgeben werden. Eine Pferdesprache also, die wir Menschen nicht mehr hören können.
Der eindeutige Beweis für diese These steht hier für das Pferd zwar noch aus,
doch die Ultraschallquellen könnten so zu einer zusätzlichen Belastung in der
Pferdehaltung werden. Eine stressfreie Gewöhnung an den Schall ist überhaupt nur
dann zu erwarten, wenn er ganz regelmäßig auftritt und keinen direkten Einfluss
auf das Tier hat. Medizinische Untersuchungsgeräte liegen weit über dem Hörbereich
der Tiere. Doch von Ultraschallsignalen, mindestens bis 38 kHz, ist eine tierschutzrelevante
Belastung des Pferdes und damit verbunden auch eine Gefährdung des Pferdehalters
zu erwarten. Bei unerwarteten Reaktionen sollten daher mögliche Schallquellen
im Bereich der Tiere wie Lüftungsanlagen und Warngeräte überprüft werden.
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