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Fahren vom Boden - mit Peter Kreinberg
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Ob durch seichte Bäche, über Cavalettis, den Berg hinauf oder um Hindernisse auf dem Reitplatz herum - vom Boden fahren bietet für Reiter und Pferd eine sinnvolle und abwechslungsreiche Alternative zum Reiten. Western- und Freizeitausbilder Peter Kreinberg, der das Fahren vom Boden seit Jahren in seiner täglichen Arbeit mit Pferden praktiziert, erläutert die wichtigsten Schritte zur Zweisamkeit an der Leine.

Geschmeidig schlängelt sich der Buckskin um den aufgestellten Ständerparcour. Drei Meter hinter ihm folgt Peter Kreinberg, der den Wallach mit feinsten Hilfen fast unsichtbar über den Platz dirigiert. Hier zeigt sich die Erfahrung von über 30 Jahren. Denn alle Jung-, Korrektur- und Ausbildungspferde werden von Peter Kreinberg vom Boden aus gefahren. "Durch diese Übung lernen sie, Druck zu weichen und dem direkten Zügel zu folgen. Der ganze Pferdekörper wird gymnastiziert und das Tier zur Mitarbeit motiviert", erläutert der 51-Jährige. Fahren vom Boden ist ein Baustein in der Ausbildung eines Pferdes, der ersteinmal gefestigt werden muss. Und aus diesem Grund sollte man sich Gedanken darüber machen, wie man sein Pferd an diese neue Aufgabe heranführen will. "Überstürztes Anschirren und Losfahren kann für Mensch und Pferd schnell zum Fiasko werden. Damit das Pferd also in seinen ersten Übungssequenzen nicht überfordert wird, sondern Vertrauen zu den neuen Abläufen aufbauen kann, sollte der Ausbilder gewissenhaft und langsam vorgehen und die physische und mentale Voraussetzung des Pferdes richtig einsschätzen", führt Kreinberg aus.

Der Ausbildungsstand des Pferdes sollte soweit gehen, dass es auf Druck nachgiebig reagiert.

Es sollte sich kontrolliert und locker longieren, anhalten, führen und rückwärtsrichten lassen. Ein weiterer wichtiger Punkt, um die neue Aufgabe für das Pferd nicht in Stress ausarten zu lassen, ist die Bestimmung von Gangart und Trainingseinheit. Maximal 15 Minuten sollten die ersten Sequenzen lang sein und alle Übungen im Schritt ausgeführt werden. Erst wenn das Pferd den Zügelhilfen locker im Genick nachgibt, es auf Kommando entspannt wendet, anhält und rückwärts tritt, kann man es im Trab versuchen. "Um das Pferd körperlich nicht zu schädigen, sollte es unbedingt im Halfter eingefahren werden, da es zu Beginn unkontrolliert auf die Longen an den Hinterbeinen reagieren kann. Zwischen Halfterring und Longenhaken sorgt ein Gummiring für eine Sollbruchstelle. Diese elastischen Ringe sollten auch bei den ersten Übungen mit Trense verwendet werden", empfielt der Pferdekenner.
Mit Geduld und Feingefühl werden die Richtungsänderungen schon bald geschmeidiger und die Kommunikation zwischen Ausbilder und Pferd feiner. Nach und nach kann man die Anforderungen erhöhen, das Pferd auf dem Trailplatz um oder über Hinternisse treten lassen. Wer gewissenhaft handelt und auf die Signale seines Pferdes achtet, kann durch Fahren vom Boden aus die Beziehung zu seinem Pferd verbessern, ohne dabei die körperliche Gymnastizierung außer acht zu lassen.



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Vorbereitende Übungen
• Um ein Pferd am Boden einzufahren, wähle ich einen sicheren "Schulraum". Dies kann ein stabil eingezäunter Zirkel oder ein Round Pen sein. Durch Seil-Berührungen an seinen Beinen lernt das Pferd, später die Longe zu akzeptieren und nachgiebig auf deren Druck zu reagieren. Hierfür nehme ich mein Pferd mit einem langen Führstrick ans Halfter und streiche und klopfe es mit einem zweiten etwa vier Meter langen Strick von beiden Seiten an Hals, Wiederrist, Rücken, Hüfte und Beinen ab. Vorsichtig lasse ich das Seil gegen die Hinterbeine des Pferdes baumeln. Das Führseil zum Halfter sollte dabei locker in der Hand liegen.

• Das zweite, möglichst weiche, Baumwollseil lege ich um die Fessel eines Vorderbeines. Langsam steigere ich dann den Druck auf das Seil. Dieser darf aber nur in die Bewegungsrichtung des Pferdes aufgebaut werden. Sobald das Pferd seinen Huf hebt, gebe ich nach. Versucht es durch Treten oder Wegziehen des Beines nach hinten, das Seil abzuschütteln, halte ich eine beständige Verbindung mit dem Seil zu seinem Bein aufrecht. Gibt es aber in meine Richtung nach, gebe auch ich nach. Wichtig: Niemals sollte das Bein aktiv nach vorne gezogen werden. Reagiert das Pferd nach einigen Wiederholungen leicht auf die Anfragen mit dem Seil, kann ich das Bein nach und nach etwas mehr in Zugrichtung bewegen und den Huf ein Stück weiter vorne absetzten. Schon bald wird es auf einen kleinen Impuls an der Fessel einen Schritt vorwärts gehen. Diese Übung bereitet es auch auf Situationen vor, in denen sich das Pferd eventuell in einem Seil verheddert, und sollte an allen vier Beinen ausgeführt werden.

• Ich benutze zwei normale Longen, eine für die rechte und eine für die linke Seite, und habe somit zwei Enden.
zu Foto 4a/b/c: Durch ein dickes, weiches Baumwollseil ohne Haken, das locker am Sattelhorn befestigt ist und an beiden Seiten des Pferdekörpers herunterhängt, gewöhnt sich das Tier daran, an den Hinterbeinen von etwas berührt zu werden. Sollte es Losstürmen, dann versuchen ich nicht, es vorne durch Ziehen am Halfter zu bremsen. Es wird schon bald selber herausfinden, dass Weglaufen keine Lösung ist, ihm das Seil nicht weh tut und es sein Tempo langsam wieder reduzieren kann.

• Hat es das baumelnde Seil an seinen Beinen akzeptiert, kann man es im Round Pen mit der Doppellonge ausstatten. Die eine Longe wird auf der rechten Seite, die andere auf der linken von hinten durch die Steigbügel geführt und die Karabiner in die Gummibänder eingehakt. Mit ausreichend Abstand zum Pferd signalisiere ich ihm - wie beim normalen Longieren - anzutreten. Trotz Vorbereitung mit dem Seil ist es in Einzelfällen möglich, dass das Pferd schnell im Kreis läuft. Hier ist wichtig, das sie es Laufen lassen und nicht vorne durch Ziehen am Halfter behindern. Es wird sich schon sehr bald an die Vorübungen erinnern und langsamer werden.

• Bevor ich ein Zügelsignal gebe, stelle ich mit Hilfe des Longenzügels eine weiche Verbindung zum Pferdekopf her. Erst dann wirke ich mit Impulsen auf die Longe ein, um das Pferd zu wenden. Das Pferd positioniere ich dafür etwa mit einer Pferdelänge Abstand parallel zur Bande. Reagiert es steif in der Halsmuskulatur, wirke ich dennoch solange impulsartig auf den Longenzügel ein, bis das Tier zur Bande hin wendet. Diese begrenzt das Pferd, so dass dessen Wendungen eng und flüssig werden. Wichtig: Druckimpulse sollten immer nur am richtungsweisenden Longenzügel gegeben werden. Werden zum Beispiel mit dem linken Zügel Impulse gegeben, so wirkt das Halfter von rechts nach links gegen die Seite des Pferdekopfes und auf den Nasenrücken. Das Pferd weicht dem Druckimpuls (indirekte Zügelführung) von rechts nach links. Bei einer Wendung nach links muss der äußere Longenzügel entsprechend lang gelassen werden, um beidseitigen Druck zu verhindern.

• Achterfiguren um Tonnen herum, die dem Pferd als Orientierungshilfe dienen, machen es den Hilfen gegenüber sensibel. Die Impulse an den Zügeln sollten so dosiert sein, dass das Pferd bald locker mit Kopf und Hals nachgibt und dem richtungsweisenden Longenzügel folgt. Das Signal wird stets dann gegeben, wenn das in Bewegungsrichtung führende Vorderbein in der Schwebephase ist (Foto 8a). Als Reaktion auf diese Hilfe sollte das Pferd das vorgreifende Vorderbein ein wenig in Richtung des Impulses setzen. Das Pferd lernt so, auf die Zügelhilfe mit einem Schritt vorwärts-seitwärts zu treten. Durch diese Einwirkung kann man es dann auf einem Bogen lenken.

• Perfektioniert man dieses Zusammenspiel, wird das Pferd bei Kontaktaufnahme durch den Zügel entspannt und ohne Verzögerung weiterlaufen, leicht im Genick nachgeben und eine geschmeidige Längsbiegung aufweisen. Die Reaktionskette Kopf-Hals-Vorderbein wird konditioniert. Das Pferd, das sich hauptsächlich durch die Druckimpulse auf das Zaumzeug leiten und lenken lässt, kann nun auch mit Gebiss gefahren werden. Vorausetzung hierfür ist es, dass das Pferd ein Mundstück im Maul akzeptiert. Doch auch dann sollten anfangs Gummibänder zwischen Gebissring und Longenzügel eingeschnallt werden.

• Anhalten und Rückwärtsrichten sollte immer zum Ende einer jeden Sequenz kommen. Ich lenke mein Pferd Richtung Bande und geben, kurz bevor es diese erreicht, mein Kommando "Whoa" (oder Steh, Anhalten etc.). Sollte es nach rechts oder links ausweichen, kann ich es mit seitlichen Impulsen an den Longenzügeln daran hindern. Das Stimmkommando zum Rückwärtsgehen gebe ich erst, wenn das Pferd entspannt und ruhig stehen bleibt. Einem Pferd, das in seiner bisherigen Ausbildung mit Stimmkommandos gearbeitet wurde, fällt es meist leicht, diese auch hier umzusetzen. Unterstützend wirke ich auf das Pferd ein, indem ich abwechselnd links und rechts eine leichte Zügelhilfe geben. Tritt das Pferd nur einen kleinen Schritt zurück, gebe ich sofort nach und lobe das Pferd. An der Longe soll das Pferd nicht zu mir reinkommen, sondern warten bis ich bei ihm bin.

Ausrüstung
• Ein Lederbändel hält die Steigbügel des Westernsattels unter dem Pferdebauch zusammen
• Zur Sensibilisierung kann eine Kette über das Nasenband des Halfters verschnallt werden. Die Longe wird aber nur in den Halfterring eingehakt.
• Die flachen Longenzügel verlaufen zwischen Ring- und kleinem Finger hindurch und laufen über den Zeigefinger zum Pferdekopf.
zu Foto 5a: Gummiringe zwischen Halfter und Longe dienen als Sollbruchstelle und verhindern - im Fall einer Überreaktion des Pferdes - Verletzungen.

 

Quelle Rika Schneider, goodhorsemanship site


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