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Offener Brief an Herrn Paul Kratschmer von Ralf Hesselschwerdt, NRHA Richter
 

Lieber Paul, lange habe ich geschwiegen, was die Zustände im Präsidium der NRHA Germany angeht, wahrscheinlich zu lange, aber jetzt wo alles danach aussieht, als wolltest Du erneut für das Präsidentenamt in unserem Verein kandidiere, möchte ich nicht länger schweigen. Versteh mich nicht falsch, es geht mir nicht um Deine Person, es geht mir um die NRHA Germany und den Reiningsport in Deutschland. Da ich zu unserer Jahreshauptversammlung leider nicht persönlich anwesend sein kann, habe ich nach längerem Überlegen diese Form eines "Offenen Briefes" gewählt, in dem ich Dich auffordern möchte, zu den Fragen in diesen Brief Stellung zu nehmen, bevor es zur Wahl des ersten Vorsitzenden kommt.

Einer der Auslöser dafür diesen Brief zu schreiben war nicht zuletzt das Debakel von Bremen 2003, in dem deutlich das Scheitern Deines Taktierens zum Ausdruck kam. Man könnte das als einen einzelnen Vorfall sehen, doch der steht in einer langen Kette von unverständlichen Aktivitäten deinerseits, die dazu führten, dass heute, nach der kurzen Zeit, in der Du der NRHA Germany vorstehst, unser Verein im Reininggeschehen Deutschlands, Europas und international völlig im Abseits steht.

Du hast nicht nur den Vorstand unseres Vereins de facto ausgeschaltet, indem es im es beispielsweise im letzten Jahr nur eine einzige (!) Vorstandssitzung gab, zu der so kurzfristig eingeladen wurde, dass von sechs Vorstandsmitgliedern nur drei anwesend sein konnten (!), wobei einem Mitglied des Vorstandes ein falscher Termin genannt wurde, so dass dieser 800 km nach Amorbach und zurück fuhr, um zu erfahren, dass alles schon gelaufen war!

Nein, Du hast Dich auch mit so gut wie allen Vereinen und Persönlichkeiten im Reining überworfen, einen völlig unnötigen Streit mit der DQHA vom Zaun gebrochen, den Verein der Westernreiter Bayerns so unsensibel und brüskierend behandelt, dass diese sich mit Grauen von unserem Verein abgewandt haben und nun Konkurrenzveranstaltungen durchführt (z. B. Ostern), Du hast Dich mit der NRHA USA und der AQHA überworfen, wie zuletzt geschehen bei der Futurity im Dezember in Oklahoma wo ich erklären sollte, warum ein Empfang zu Ehren der Offiziellen der WEG Jerez von Deutscher Seite boykottiert wurde, obwohl Reiter des unseres Teams anwesend, jedoch über ihre Einladung nicht informiert waren!

So wie Du die Mitglieder und den Vorstand Deines eigenen Vereins behandelst, so behandelst Du offenbar alle anderen, selbstherrlich und diktatorisch. Als Vorstandsmitglied muss ich in aller Deutlichkeit feststellen, dass Du seit geraumer Zeit eine Politik der Nichtinformation und des eigenmächtigen Handelns im Namen von fast 3000 Mitgliedern betreibst, Du handelst zwar in ihrem Namen, aber nicht in ihrem Sinne.

Ein grenzenloser Egotrip.

So konnten Mitglieder inklusive Vorstand aus der Presse erfahren, dass sich die NRHA Germany jetzt der NRHA US angeschlossen hat und das nachdem Du gerade im Internet erklärt hast, wie böse und gefährlich die NRHA US doch ist und nur auf unser Geld erpicht ist. (als ob sie das nötig hätte). Zufällig erfahre ich viele Monate später, dass Du einen Vertreter zu Verhandlungen zu Dan Wall oder zu einer Konferenz in Holland geschickt hast. Der Rest der Vorstandsmitglieder haben bis heute keinerlei Informationen, worüber diskutiert wurde! Mit Deinem Verhalten hast Du die NRHA Germany weltweit geoutet, einen Umstand, den ich als Richter im Ausland immer wieder zu spüren bekomme und ich habe es satt, mich als Vorstandsmitglied für das unmögliche Verhalten meines ersten Vorsitzenden rechtfertigen und die Wogen wieder glätten zu müssen. Diejenigen, die das Europäische Reininggeschehen beobachten, müssen staunend feststellen, dass obschon wir der mitgliederstärkste Verein Europas sind, der Zug ohne Deutschland abgefahren ist, im Vorstand der European Reining Horse Association z.B. kein Deutscher Vertreter!!!. NRHA Germany in der Isolation?

Offensichtlich! Und an dieser Stelle möchte ich Dich, Paul fragen, wie Du verantworten kannst, dass es so weit kam und was Du zu tun gedenkst das zu ändern? Der einzige Verein mit dem Du Dich blendend zu verstehen scheinst ist die EWU, die in diesem Jahr die Deutschen Meisterschaften im Reining durchführen wird - und das Schlimme daran ist, dass sie das mit Sicherheit besser machen wird als unser Verein im letzten Jahr, denn peinlicher geht es kaum noch.

Und hier meine nächste Frage: Wie ist es möglich, dass Du, der Du wie Du uns immer wieder versichert hast, den Fachbeirat Reining "völlig im Griff" hast, zulassen konntest, dass nicht mehr der Spezialverein für Reining, nämlich die NRHA Germany die DM Reining austrägt, sondern die Erste Westernreiter Union? In Deiner Amtszeit hast Du es geschafft, dass unser Verein von vermeindlichen "Feinden" umgeben ist, die konkurrierende Lawson Trophys, Europäische Futurities, Europameisterschaften im Reining, etc... veranstalten. Bald bleibt unserem Verein nur noch ein letztes Bollwerk, das Stallion Service Programm. Nur eben dieses Programm wird Jahr für Jahr von Deiner Seite aus mit zum Teil völlig unsinnigen Änderungen traktiert, es werden in einer völlig unvorbereiteten Vollversammlung Beschlüsse gefasst, die dann, auf Grund von Illegalität, wieder zurückgenommen werden müssen! Das schafft eine Situation von Unklarheit Unsicherheit und so etwas führt zwingend dazu, dass jemand auftaucht, der etwas ähnliches ohne Chaos anbieten kann - ein Breeders Cup. Es war voraus zu sehen, seit kurzem im Internet zu lesen, dass dem tatsächlich so ist!

Und hierzu meine dritte Frage: Wie, Paul kannst Du rechtfertigen, dass ein so erfolgreiches Programm wie unser SSP sich heute in einem solchen Zustand befindet, dass eine große Zahl von Hengstbesitzern gegen JHV-Beschlüsse Widerspruch einlegen, ein einst so großartiges Programm so angeschlagen erscheint, dass es sich lohnt eine Konkurrenz zu kreieren? Die Probleme nach außen entsprechen denen im Inneren unseres Vereins. Es liegt auf der Hand, dass in einem Verein, in dem der Präsident es nicht einmal für nötig hält seinen eigenen Vorstand von seinem Tun zu informieren, eine Kluft zwischen Vorstand und Mitgliedern entsteht, Kreativität erlahmt und Stagnation eintritt. Seit Deinem Amtsantritt als Präsident gibt es keinerlei neue Impulse und Aktivitäten, es werden im großen und ganzen die Turniere veranstaltet, die schon immer veranstaltet wurden, die Regionalgruppen sind sich selbst überlassen, die Richterschaft ist sich selbst überlassen, die Züchter, die Hengstbesitzer,....

Es herrscht Stagnation und schlimmer noch - es geht rückwärts: Ob es z. B. der NRHA Germany ansteht soziale Projekte ersatzlos zu streichen, wie das Waisenhausprojekt? Ich wage das zu bezweifeln. Die "volle Fahrt zurück" ist überall zu erkennen, wenn man genau hinschaut, nicht nur bei den Teilnehmerzahlen renommierter Turniere, wie dem Slide In, sondern selbstverständlich auch im Aushängeschild des Vereins, den NRHA Seiten im "Western Horse". Oder dem neuen, für die letzte Americana erstellte Werbevideo unseres Vereins, das von unserem Videospezialisten durchaus professionell zusammengestellt wurde. Für die Vertonung waren, wie Du weißt, drei Personen im Gespräch, professionelle Sprecher und Sprecherinnen aus Rundfunk und Fernsehen. Dem Verein wären keine Kosten entstanden! Du hast das mit unqualifizierten Kommentaren abgetan und das Band schließlich selbst besprochen! Nicht nur bei mir machte sich das blanke Entsetzen breit! Ich erwähne das, weil es ein typisches Beispiel für Dein völlig unprofessionelles Vorgehen ist. Das Auftreten unseres Vereins in der Öffentlichkeit ist eben von dieser Art - unprofessionell und peinlich - Siegerehrungen, Ansprachen, die Art und Weise mit Sponsoren umzugehen,...

Es gibt großzügige Sponsoren in Deutschland, die mir persönlich versichert haben, dass sie jederzeit bereit gewesen wären der NRHA Germany beträchtliche Gelder zur Verfügung zu stellen und nicht nur das, sondern auch befreundete Industrielle als Sponsoren geworben hätten. Dies ist aus zwei Gründen gescheitert. Zum einem hast Du diese Personen nicht nur kein einziges Mal angesprochen, sondern dazu auch noch durch Deinen abweisenden und unprofessionellen Umgang deutlich verprellt. Auf unseren Turnieren gab und gibt es bis heute keine VIP Lounge, keine Betreuung von Sponsoren, es gibt noch nicht einmal ein Konzept dazu. Schade eigentlich, dass Du letztes Jahr beim Super Slide der Regionalgruppe Bayern Mitte nicht zugegen war, dort hättest Du Dir nämlich Anregungen in Sachen Sponsorenpflege holen können. Wir sind kein lokaler Kegelclub, sondern der zweitgrößte Reiningverein der Welt. Die nächsten Weltreiterspiele werden in Aachen stattfinden und die ganze Welt wird auf uns, als Vertreter der Sportart Reining im Pferdeland Deutschland schauen.

Und hier meine nächste Fragen: Was gedenkst Du zu tun, um unseren Verein aus der Stagnation zu holen? Wie gedenkst Du Deine Rückwärtsfahrt zu stoppen? Wie soll die Präsentation unseres Vereins nach außen in der Zukunft aussehen? Hoffentlich nicht so wie bei den Weltreiterspielen in Jerez 2002! Bei denen seitens der DQHA reichlich Werbung gemacht wurde, eine Tour organisiert wurde, Helfer gestellt wurden. Die NRHA Germany tat so, als hätte sie mit dem Ereignis nichts zu tun! Das Western Horsemanship Journal war mit zwei Journalisten vor Ort, der Redakteur der NRHA Germany blieb zu hause! Ich war als Deutscher Richter in Jerez, betreut wurde ich dort von der NRHA USA und der AQHA! Auch der Sponsor für das Reining kam aus Deutschland - die Classic S Ranch, sie wurde genauso behandelt, oder vielmehr nicht behandelt wie ich. Lieber Paul, glaube nicht, dass ich da persönlich beleidigt bin, das bin ich nicht, aber unsere Beobachter - und das sind nicht nur Reiter - für die ist das völlig unbegreiflich, eben der Gipfel an unprofessionellen Vorgehen. Und professionelles Vorgehen wird von uns eben erwartet - auch im Hinblick auf Aachen! - das weiß ich von potentiellen Sponsoren, die mir gegenüber deutlich zum Ausdruck gebracht haben, dass sie mit einer derart geführten NRHA Germany nichts zu tun haben wollen.

War die "Nichtanwesenheit" der NRHA Germany in Jerez schon bedrückend, so waren es Deine Schachzüge im Vorfeld der Weltreiterspiele in besonderer Weise. Alle Nationen hatten ihre Teams durch zumeist klar nachvollziehbare Qualifikationsmodi längst zusammengestellt (die USA in Gladstone im Juni), da veranstaltete Deutschland noch einen angeblichen Sichtungslauf in Mannheim, wo dann genau das Team "gesichtet" wurde, das schon seit Wochen im Internet zu bewundern war. Nun ja, zumindest waren sich bis Mitte des Sommers so einige Reiter nicht so recht im klaren darüber, wie sie ihre Saison planen sollten. Der Qualifikationsmodus blieb bis zum Schluss unklar und hinterlies das ungute Gefühl, dass für die Zugehörigkeit zum Team die Lobby wichtiger war als die Leistung. Das bekam in besonderem Masse einer unserer Reiter zu spüren, dem Du versprochen hattest, dass er nicht als Reservist mit nach Jerez fährt und dort angekommen wurde ihm eröffnet, dass es eben doch so sei.

Kannst Du Dir dabei eigentlich nicht vorstellen, was da nicht nur in der Reitern, sondern auch in den Pferdebesitzern vor sich geht? Die bitteren Folgen dieses Taktierens waren auf der Deutschen Meisterschaft Reining 2002 in Kreuth zu spüren. Die Besitzer von Pferden, die FN oder FEI Klassen starten können, haben inzwischen keinerlei Motivation mehr ihre Pferde dort showen zu lassen, Dem entsprechend wurde auch das Meeting der Kader Reiter mit der FN im Februar diesen Jahres abgesagt - mangelndes Interesse - kein Wunder, an solchen Dingen kann niemand Interesse haben. Kein Pferdebesitzer, der sein Pferd von "Qualifikation" zu "Qualifikation" showen lässt, wurde auch nur mit einem Wort in unserer Vereinszeitung erwähnt, geschweige denn geehrt, andere die erstklassige Pferde haben, wurden gar nicht erst gefragt, ob ihre Pferde für internationale events zur Verfügung stehen! Eine Situation wie in allen anderen Bereichen, dilettantisches, unprofessionelles Vorgehen führt dazu, dass Betroffene, wie hier die Pferdebesitzer sich abwenden. Einige Pferdebesitzer sind inzwischen soweit, dass ihre Pferde bei allen möglichen Klassen starten lassen, aber unter keinen Umständen in FN / FEI Klassen.

Und nun meine letzten und vielleicht wichtigsten Fragen: Wie stellst Du Dir die Vorbereitung der Weltreiterspiele in Aachen vor? Wie stellst Du Dir die Rolle der NRHA Germany dabei vor und wie willst Du verhindern, dass die Deutsche Equipe in Aachen nicht wieder mit Scores von 65 und 67 glänzt? Was gedenkst Du dafür zu tun, dass der Kader wieder Interesse an Veranstaltungen mit der FN hat und die Deutsche Meisterschaft im Reining den Stellenwert erhält, der ihr gebührt?

Und zum Schluss erkläre doch bitte noch Deinen Mitgliedern im Verein, was zu dem wegweisenden Entschluss geführt hat, die DM Reining an die EWU abzugeben. Wenn Du auf meine genannten Vorwürfe keine angemessenen Erklärungen und auf meine Fragen keine klaren Antworten vorzubringen hast möchte ich Dich hiermit höflich bitten, Dein Mandat nieder zu legen. Die Geschichte der NRHA , von Diktatoren geprägt, muss unverzüglich ihre Talfahrt beenden und mit Hilfe einer flexiblen, weltoffenen, kompetenten, demokratisch strukturierten Führung wieder auf den rechten Weg geführt werden, bevor es zu spät ist.

Mit freundlichen Grüßen Ralf Hesselschwerdt

Ralf Hesselschwerdt In den Borngärten 3a 61130 Nidderau
11.02.2003

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